Dispokinesis

Dispokinesis ist eine Form der Körperarbeit, die speziell für Musiker entwickelt wurde. Ihr Begründer ist der niederländische Musiker und Physiotherapeut G. O. van de Klashorst. Der Name Dispokinesis setzt sich aus dem lateinischen Begriff "disponere" = "verfügen über" und dem griechischen Wort "kinesis" = "Bewegung" zusammen. Ziel der Arbeit ist es, basierend auf den Kenntnissen von funktioneller Anatomie, Neurophysiologie und der sensomotorischen Entwicklung, Musikern zu einem freien, unverkrampften Spiel zu verhelfen. Dabei spielen eine stabile Haltung, eine gute Aufrichtung und Leichtigkeit in Bewegungsabläufen die entscheidende Rolle.

In Grundübungen, den sogenannten Urgestalten (Übungen ohne Instrument im Liegen, Vierfüßlerstand, Schneidersitz, Sitzen, Stehen) geht es um die bewusste Wahrnehmung und Vorstellung von Körpergefühlen. Auf diese Weise wird ein Prozess eingeleitet, in dem ursprüngliche, natürliche Bewegungsabläufe, die jedem Menschen innewohnen, wiederentdeckt werden. Schrittweise können diese anstelle ungünstiger oder störender Muster treten.

Verspannungen, Dysfunktionen, Hemmungen in der Bewegung oder überschüssiger Kraftaufwand werden bewusst gemacht und in Richtung Leichtigkeit verändert. Diese Grundübungen sind dann wegweisend für Veränderungen beim Instrumentalspiel.

Ziel der Dispokinesis ist es, Klang und musikalischen Ausdruck mit einer ungehemmten, funktionell sinnvollen Bewegungsweise zu einer Einheit werden zu lassen. So entsteht ein Weg zur persönlichen künstlerischen Gestaltungsfreiheit.